Aktuelle Veranstaltungen
Workshop Variation and Idiosyncrasy in Bavarian and Brazilian Portuguese, 21.–24. Juli 2026, zusammen mit Andreas Dufter (Romanistik) und Lars Bülow (Germanistik).
Kurzbiographie
Paul O'Neill hat sein Bachelorstudium in Klassischer Philologie und Spanisch an der University of Oxford (Brasenose College) abgeschlossen. Anschließend zog er nach Madrid, um das spanische Äquivalent eines MPhil in Lingüística Teórica y sus Aplicaciones am Instituto Universitario de Investigación Ortega y Gasset, das der Universidad Autónoma de Madrid angegliedert ist, zu absolvieren. Seine MPhil-Arbeit verfasste er zur Phonetik der andalusischen Varietät des Spanischen.
Er kehrte nach Oxford (Linacre College) zurück und promovierte (DPhil) mit einer Arbeit zum Thema „Das iberoromanische Verb: Allomorphie und das Konzept des Morphoms“ im Rahmen des Forschungsprojekts „Autonome Morphologie in der Diachronie: Vergleichende Evidenz aus den romanischen Sprachen“.
Forschungsinteressen
Pauls Forschung konzentriert sich auf Variation und Wandel in den iberoromanischen Sprachen (Spanisch, Katalanisch, Portugiesisch, Galicisch, Asturisch, Aragonesisch) und insbesondere auf die weltweit gesprochenen Varietäten des Portugiesischen und Spanischen. Er interessiert sich dafür, historische und aktuelle Veränderungen in diesen Sprachen zu beschreiben und zu erklären sowie seine Daten zu nutzen, um Fragen der linguistischen Theorie zu adressieren – insbesondere, wie Sprache mental repräsentiert wird, wie Speicherung und Verarbeitung zusammenspielen und warum und wie sich Sprachen verändern.
Er vertritt die Auffassung, dass Sprache nicht als in sich geschlossenes System und isoliert von anderen kognitiven und entwicklungsbezogenen Fähigkeiten des Menschen untersucht werden sollte. Er betont die Notwendigkeit, die Rolle der Diachronie bei der Herausbildung synchroner linguistischer Strukturen zu berücksichtigen, einschließlich der soziopolitischen Geschichte der Sprecher:innen. Er versteht Sprache als ein komplexes adaptives System und Grammatik als etwas, das emergent ist und sowohl durch interne als auch durch externe sprachliche Faktoren geprägt wird.