Veranstaltungen & Aktuelles der IFM

Die Internationale Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit organisiert verschiedene Veranstaltungen in Wissenschaft und Praxis rund um das Thema Mehrsprachigkeit.

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Veranstaltungen & Meldungen

Laufende Projekte

Das Bücherkoffer Programm ist erfolgreich ins Schuljahr 2024/2025 gestartet.

Wir durften schon Elternabende, Einführungszeremonien und Fortbildungen mit euch erleben und freuen uns riesig auf unsere gemeinsame Lese-Reise durch das Schuljahr! 2024/2025 rollen die Koffer an vier Münchner Grundschulen, in 13 Klassen und zu über 270 Schüler:innen der ersten und zweiten Jahrgangsstufe nach Hause! An drei Grundschulen rollen die Bücherkoffer bereits zu den Familien nach Hause...in einer weiteren Grundschulen wird es noch im Dezemberso weit sein...Wir sind aufgeregt, neugierig, gespannt und voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit euch allen.

Das Bücherkoffer Programm richtet sich an kulturell gemischte Klassen der ersten beiden Grundschuljahre sowie an internationale Vorbereitungsklassen/ Willkommensklassen an Schulen mit niedrigem Sozialindex und Kitas. Für die Dauer eines Schuljahres wandert der Koffer zweimal im Schuljahr für eine Woche von Familie zu Familie und regt zum Vorlesen und gemeinsamen Lesen an. Er enthält Kinderbücher in bis zu 50 verschiedenen Sprachen, die sich zum Vorlesen in der Herkunftssprache und/oder auf Deutsch und zum Austausch über das Gelesene eignen. Im Koffer befinden sich außerdem ein Lesetagebuch (zur Evaluation), sowie mehrsprachige Leseanleitungen und Tipps für Eltern zum anregenden Vorlesen.

Eltern und Lehrkräfte werden in das Programm aktiv eingebunden. Durch ein Vorlesetraining sowie Erklärvideos in bis zu 19 Sprachen werden Eltern auf den Bücherkoffer vorbereitet und dabei unterstützt, ihn mit ihren Kindern gemeinsam zu erkunden. Lehrkräfte erhalten neben einer Fortbildung auch ein reichhaltiges Beratungsangebot, um ihre Schüler*innen gezielter in der Leseförderung zu unterstützen und Mehrsprachigkeit im Alltag wertzuschätzen und zu integrieren.

Kinder aus einem sozio-ökonomisch schlechter gestelltem Umfeld unterstützen wir beim Erwerb von Lesemotivation und Lesekompetenz in Kitas, Grundschulen und anderen Lernorten. Dabei binden wir alle am Bildungsprozess der Kinder Beteiligten ein – Familien, Fachpersonal und Institutionen. Mit den mehrsprachigen Büchern und Infomaterialien ermöglichen wir für alle Kinder und ihre Familien das gemeinsame Lesen und Vorlesen – zuhause und in den Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig unterstützen wir das pädagogische Personal dabei, auf die mehrsprachigen Kinder angemessen einzugehen und ihre Sprachkompetenzen wertzuschätzen.

Wenn Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen möchten, freuen wir uns sehr! Wir danken Ihnen auch ganz besonders im Namen der zahlreichen Gründschülerinnen und Grundschüler, die von diesem wunderbaren Projekt profitieren!
Eine Fördermöglichkeit für Grundschulen mit niedrigem Sozialindex besteht derzeit durch das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München. Eine individuelle Antragstellung durch die Grundschulen ist dabei zwingend. Gerne erläutern wir bei Interesse weitere Details. Wir danken dem RBS ganz herzlich für diese wunderbare Möglichkeit.

Wenn Sie Interesse am Bücherkoffer Programm haben, oder uns bzw. das Projekt am Standort München unterstützen möchten, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung unter ifm@daf.lmu.de

Im Projekt „Mitundo Vorkurs Deutsch“ werden die sprachlichen Fähigkeiten mehrsprachiger Vorschulkinder im Kindergarten „Mitundo“ im Münchner Stadtteil Oberföhring durch gezielte sprachbildende Aktivitäten gefördert. Das Projekt folgt dem Konzept der durchgängigen Sprachbildung, das im Elementarbereich ansetzt und eine kontinuierliche sprachliche Entwicklung durch die unterschiedlichen Bildungsetappen unterstützt. Dabei werden sowohl die deutsche Sprache als auch die Herkunftssprachen der Kinder (z. B. Russisch, Arabisch, Polnisch) einbezogen, um ihre Mehrsprachigkeitskompetenz zu stärken. Die Fachkräfte des Kinderhauses werden hierbei ebenfalls miteinbezogen, sodass auch dort die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder gefördert werden

Zu Beginn des Projekts wird die sprachliche Entwicklung der Kinder mithilfe des Verfahrens „HAVAS-5“ diagnostiziert, wodurch die sprachlichen Fähigkeiten in allen Sprachen der Kinder erfasst werden können, um eine gezielte Sprachförderung planen zu können.

Die Sprachförderung erfolgt zweimal pro Woche in kleinen Gruppen unter der Leitung von Saida Rustambekova (Studentin im Masterstudiengang DaF) und Freshta Asami (ehemalige Studentin im Masterstudiengang DaF). In diesen Einheiten werden die Kinder durch spielerische Aktivitäten wie Singen und Bilderbuchbetrachtung an die deutsche Sprache herangeführt, wobei ihre Herkunftssprachen ebenfalls berücksichtigt werden. Die Sprachförderkräfte werden hierbei durch eine ehrenamtliche Vorlesepatin unterstützt.

Das Ziel ist es, den Wortschatz und die Grammatik der Kinder zu erweitern und ihre Literacy-Kompetenz zu fördern, also die Einführung in die für die Schule wichtigen schriftsprachlichen Fähigkeiten.

Projektbeteiligte:
Dr. Marco Triulzi, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Stefanie Bredthauer, Universität zu Köln
Stefanie Helbert, Universiti Malaya

Mehrsprachigkeit prägt den Alltag vieler Menschen weltweit, sei es im familiären Umfeld, in sozialen Interaktionen oder beim Medienkonsum. Während bekannt ist, dass mehrsprachige Praktiken allgegenwärtig sind, ist noch weitgehend unbeleuchtet, inwiefern sich diese Praktiken im Hochschulkontext widerspiegeln. Der Umgang der Studierenden mit ihrer eigenen Mehrsprachigkeit und der Mehrsprachigkeit in der universitären Lehre, insbesondere im Sprachunterricht, ist noch wenig erforscht.

Das Projekt MultiVersity untersucht, wie Studierende weltweit mit Mehrsprachigkeit umgehen - sowohl in ihrem Alltag als auch im akademischen Kontext. Es wird untersucht, ob alltägliche Handlungen wie Musikhören oder Podcasten, Interaktionen mit Gleichaltrigen, der Konsum audiovisueller Medien, das Verfassen wissenschaftlicher Texte usw. international eher einsprachig oder eher mehrsprachig ausgeführt werden. Ebenso wichtig ist die Frage, welche Einstellungen sie zur Mehrsprachigkeit haben, sei es als persönliche Ressource oder als Teil ihres Sprachlernprozesses.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Mehrsprachigkeit im universitären Sprachunterricht. Wie erleben Studierende mehrsprachige Lehr- und Lernkontexte? Wie mehrsprachig oder einsprachig darf der Sprachunterricht sein? Und wie erleben sie es, wenn in einer Sprache unterrichtet wird, während andere Sprachen parallel verwendet werden?

Um möglichst viele Perspektiven einzufangen, wurde ein Fragebogen in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt - darunter Arabisch, Chinesisch, Kroatisch, Tschechisch, Niederländisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Ungarisch, Indonesisch, Italienisch, Malaiisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Tamil, Türkisch und Ukrainisch - und international verteilt.

Die Ergebnisse dieser Studie werden wertvolle Einblicke in die mehrsprachigen Praktiken und Einstellungen von Studierenden weltweit liefern. Dies kann dazu beitragen, die Lehrmethoden an Hochschulen weiterzuentwickeln und die Lehrpläne an die tatsächlichen sprachlichen Bedürfnisse und Potenziale der Studierenden anzupassen.

In der Sprachförderung wird spätestens seit dem multilingual turn zunehmend versucht, mehrsprachige Ansätze zu integrieren, die den fluiden und hybriden Gebrauch des gesamtsprachlichen Repertoires der Lernenden berücksichtigen. Dazu gehört auch das Konzept des Pedagogical Translanguaging, das darauf abzielt, die mehrsprachigen Kompetenzen der Lernenden systematisch zu nutzen und zu fördern. Ein Beispiel für die praktische Anwendung dieses Ansatzes ist in dem Podcast-Projekt Überall Konfetti - Il podcast italo-tedesco che non ti aspetti zu finden, bei dem sowohl die italienische als auch die deutsche Sprache verwendet werden, um rezeptive Sprachkompetenzen zu fördern und gleichzeitig gesellschaftsrelevante Inhalte zu vermitteln. Die Konzeption eines deutsch-italienischen Podcasts basierend auf Pedagogical Translanguaging bietet dazu neue Einsatzmöglichkeiten im Unterricht.

Unter dem Projektnamen "PluriPodS - Plurilinguismo in Podcasting für den Sprachunterricht" findet daher wissenschaftliche Begleitforschung zu dem mehrsprachigen Podcastprojekt statt. In einer explorativen Kleingruppenstudie wurden im Mai 2023 qualitative Interviews erhoben und inhaltsanalytisch ausgewertet. Weitere Erhebungen sind in Vorbereitung. Zudem wurden konkrete Didaktisierungsvorschläge mit einem besonderen Fokus auf Mediationskompetenzen im Fremdsprachenunterricht, die zwischen 2023 und 2024 an vier italienischen Universitäten erprobt wurden.

In Zusammenarbeit mit:
Dr. Ina Lammers, Universität Duisburg-Essen
Anna Nissen, Universität Mailand

Publikationen:
Triulzi, Marco, Nissen, Anna, Lammers, Ina (2024): Podcasts im mehrsprachigkeitsorientierten Fremdsprachenunterricht: Didaktische Erprobung des deutsch-italienischen Podcasts Überall Konfetti für den universitären DaF-Unterricht. In: GLF German as a foreign Language Journal 3/2024, S. 87-107.

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Vergangene Veranstaltungen

Vorlesen in vielen Sprachen bei der Münchner Bücherschaue junior

Schnuppern Sie rein in verschiedene Sprachen: Die Vorleser*innen von MORGEN e.V und der IFM lesen Ihnen und Ihren Kindern (ab 5 Jahren) das Buch „Das kleine Wir" auf Deutsch und in sieben weiteren Sprachen vor: Arabisch, Bosnisch, Chinesisch, Hindi, Italienisch, Koreanisch, Spanisch.

In Zusammenarbeit mit Edition bi:libri und MORGEN e.V.

Mehr Informationen: https://www.muenchner-buecherschau-junior.de/programm/veranstaltungen/#event-161

Die IFM lädt Sie herzlich ein zum Tag der Muttersprache am Samstag, den 15. März 2025. Gemeinsam möchten wir die sprachliche Vielfalt in München feiern und über die Bedeutung von Spracherhalt diskutieren.

Programm:

  • Begrüßung durch Prof. Dr. Claudia Maria Riehl, Leiterin der IFM und wissenschaftlicher Vortrag von Dr. Marco Triulzi, Koordinator der IFM, zum Thema „Mehrsprachigkeit und Spracherhalt“
  • Sprachtische mit Informationen zu verschiedenen Sprachen (Arabisch, Bosnisch, Chinesisch, Englisch, Hindi, Kannadigaru, Griechisch, Italienisch, Koreanisch, Kurdisch, Portugiesisch, Slowakisch)
  • Sprachworkshops: Schnuppern Sie in drei verschiedenen Sprachen, die in München vertreten sind (Arabisch, Bosnisch, Chinesisch, Griechisch, Koreanisch, Kurdisch, Portugiesisch, Slowakisch)

Die Veranstaltung wird von der Internationalen Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit organisiert, mit freundlicher Unterstützung von Morgen e.V.

Die Veranstaltung bietet eine hervorragende Gelegenheit, Neuankömmlinge aus Italien in München mit wichtigen Informationen zu alltäglichen, sprachlichen und bürokratischen Fragen zu unterstützen.

Im ersten Teil werden aktuelle Informationen zur Situation der italienischen Neuankömmlinge in München präsentiert, gefolgt von einem Vortrag von Prof. Dr. Claudia M. Riehl über die sprachliche Entwicklung der italienischen Gemeinschaft in Deutschland. Dabei wird auch die Rolle der Mehrsprachigkeit im Alltags- und Berufsleben der italienischen Bevölkerung in Deutschland thematisiert. Italienische Gäste werden zudem von ihren persönlichen Erfahrungen berichten.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wird es ausreichend Gelegenheit zum Networking und zum Austausch mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen geben.

Mit freundlicher Unterstützung des Com.It.Es (Komitee der Italiener:innen im Ausland) und des Italienischen Generalkonsulats in München

Wie Migration die Kommunikation in der Arbeitswelt verändert

Migration verändert unsere Gesellschaft - und damit auch unsere Sprache. Doch wie wirken sich diese Veränderungen konkret auf die Kommunikation in der Arbeitswelt aus? In einer vielfältigen, mehrsprachigen Umgebung stehen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen vor neuen Herausforderungen, aber auch vor spannenden Chancen: Wie können Sprachbarrieren überwunden und eine inklusive, effektive Kommunikation gestaltet werden, die Arbeitsprozesse erleichtert und das Miteinander stärkt?
Darüber diskutieren am 23. Januar 2024 renommierte Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Claudia Maria Riehl (Institut für Deutsch als Fremdsprache, LMU München) bietet eine interdisziplinäre Runde Einblicke in aktuelle Forschung, praxisorientierte Lösungsansätze und inspirierende Beispiele aus der Realität.

Moderation: Constanze Álvarez (BR24)

Diskutant:innen:

  • Prof. Dr. Claudia Maria Riehl (Institut für Deutsch als Fremdsprache, LMU München)
  • Prof. Dr. Helene Tenzer (Munich School of Management, LMU München)
  • Diko Derderian (Koordination von Ausbildungsteams, Bellevue di Monaco)
  • Stefan Meyer (Projektleiter für Sicherheitstechnik)
  • Dr. Stephan Guggenbichler (Präsident AMSIT – Deutsch-italienischer wissenschaftlich-medizinischer Verein)

Munich Center for Linguistics und Internationale Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit, LMU München

Die Münchner Stadtbibliothek möchte in Kooperation mit der Internationalen Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit der LMU Eltern dabei unterstützen, Mehrsprachigkeit in der Familie zu leben, und bietet im Rahmen von LESESTART mehrere Informationsveranstaltungen an.

Mehrsprachigkeit als Chance und nicht als Defizit zu begreifen, ist eines der Ziele der mehrsprachigen Leseförderung. Die Münchner Stadtbibliothek möchte in Kooperation mit der Internationalen Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit der LMU Eltern dabei unterstützen, Mehrsprachigkeit in der Familie zu leben, und bietet im Rahmen von LESESTART mehrere Informationsveranstaltungen an.

Hat mein Kind Nachteile, wenn es mehrsprachig aufwächst?
Muss ich mit meinem Kind Deutsch sprechen, obwohl es nicht meine Erstsprache ist?
Wie lernt mein Kind sowohl Deutsch als auch meine Erstsprache ?
Was bedeutet mehrsprachige Erziehung?
In dem Seminar werden Antworten auf diese und viele andere Fragen rund um das Thema Mehrsprachigkeit gegeben.

28.01.2025, 16.30 Stadtbibliothek Bogenhausen
Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 233 772417 oder per Mail an stb.bogenhausen.kult(at)muenchen.de

05.02.2025, 18.30 Uhr Stadtbibliothek Westend
Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 089 189378380 oder per E-Mail an stb.westend.kult(at)muenchen.de

08.02.2025, 11.00 Uhr Stadtbibliothek Milbertshofen
Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 233 7724 25 oder per E-Mail an stb.milbertshofen.kult(at)muenchen.de

13.02.2025, 18.00 Uhr Stadtbibliothek Giesing
Anmeldung persönlich vor Ort, telefonisch unter 233 772419 oder per E-Mail an stb.giesing.kult(at)muenchen.de

15.02.2025, 10.30 Uhr BildungsLokal Riem
Anmeldung per E-Mail an stb.riem.kult(at)muenchen.de