Veranstaltungen & Aktuelles der IFM

Die Internationale Forschungsstelle für Mehrsprachigkeit organisiert verschiedene Veranstaltungen in Wissenschaft und Praxis rund um das Thema Mehrsprachigkeit.

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Veranstaltungen & Meldungen

  • 06 Nov
    06.11.2025 Vortrag "Multilingualism as a Dynamic Force"

    Dr. Lischweski's presentation explores multilingualism from different perspectives, including its role in historical and contemporary societies, its theoretical frameworks, and its implications for linguistic diversity.

Laufende Projekte

Das Bücherkoffer Programm ist erfolgreich ins Schuljahr 2024/2025 gestartet.

Wir durften schon Elternabende, Einführungszeremonien und Fortbildungen mit euch erleben und freuen uns riesig auf unsere gemeinsame Lese-Reise durch das Schuljahr! 2025/2026 rollen die Koffer an vier Münchner Grundschulen, in 13 Klassen und zu über 270 Schüler:innen der ersten und zweiten Jahrgangsstufe nach Hause! An drei Grundschulen rollen die Bücherkoffer bereits zu den Familien nach Hause...in einer weiteren Grundschulen wird es noch im Dezemberso weit sein...Wir sind aufgeregt, neugierig, gespannt und voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit euch allen.

Das Bücherkoffer Programm richtet sich an kulturell gemischte Klassen der ersten beiden Grundschuljahre sowie an internationale Vorbereitungsklassen/ Willkommensklassen an Schulen mit niedrigem Sozialindex und Kitas. Für die Dauer eines Schuljahres wandert der Koffer zweimal im Schuljahr für eine Woche von Familie zu Familie und regt zum Vorlesen und gemeinsamen Lesen an. Er enthält Kinderbücher in bis zu 50 verschiedenen Sprachen, die sich zum Vorlesen in der Herkunftssprache und/oder auf Deutsch und zum Austausch über das Gelesene eignen. Im Koffer befinden sich außerdem ein Lesetagebuch (zur Evaluation), sowie mehrsprachige Leseanleitungen und Tipps für Eltern zum anregenden Vorlesen.

Eltern und Lehrkräfte werden in das Programm aktiv eingebunden. Durch ein Vorlesetraining sowie Erklärvideos in bis zu 19 Sprachen werden Eltern auf den Bücherkoffer vorbereitet und dabei unterstützt, ihn mit ihren Kindern gemeinsam zu erkunden. Lehrkräfte erhalten neben einer Fortbildung auch ein reichhaltiges Beratungsangebot, um ihre Schüler*innen gezielter in der Leseförderung zu unterstützen und Mehrsprachigkeit im Alltag wertzuschätzen und zu integrieren.

Kinder aus einem sozio-ökonomisch schlechter gestelltem Umfeld unterstützen wir beim Erwerb von Lesemotivation und Lesekompetenz in Kitas, Grundschulen und anderen Lernorten. Dabei binden wir alle am Bildungsprozess der Kinder Beteiligten ein – Familien, Fachpersonal und Institutionen. Mit den mehrsprachigen Büchern und Infomaterialien ermöglichen wir für alle Kinder und ihre Familien das gemeinsame Lesen und Vorlesen – zuhause und in den Bildungseinrichtungen. Gleichzeitig unterstützen wir das pädagogische Personal dabei, auf die mehrsprachigen Kinder angemessen einzugehen und ihre Sprachkompetenzen wertzuschätzen.

Wenn Sie das Projekt mit einer Spende unterstützen möchten, freuen wir uns sehr! Wir danken Ihnen auch ganz besonders im Namen der zahlreichen Gründschülerinnen und Grundschüler, die von diesem wunderbaren Projekt profitieren!
Eine Fördermöglichkeit für Grundschulen mit niedrigem Sozialindex besteht derzeit durch das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München. Eine individuelle Antragstellung durch die Grundschulen ist dabei zwingend. Gerne erläutern wir bei Interesse weitere Details. Wir danken dem RBS ganz herzlich für diese wunderbare Möglichkeit.

Wenn Sie Interesse am Bücherkoffer Programm haben, oder uns bzw. das Projekt am Standort München unterstützen möchten, setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung unter ifm@daf.lmu.de

Im Projekt „Mitundo Vorkurs Deutsch“ werden die sprachlichen Fähigkeiten mehrsprachiger Vorschulkinder im Kindergarten „Mitundo“ im Münchner Stadtteil Oberföhring durch gezielte sprachbildende Aktivitäten gefördert. Das Projekt folgt dem Konzept der durchgängigen Sprachbildung, das im Elementarbereich ansetzt und eine kontinuierliche sprachliche Entwicklung durch die unterschiedlichen Bildungsetappen unterstützt. Dabei werden sowohl die deutsche Sprache als auch die Herkunftssprachen der Kinder (z. B. Russisch, Arabisch, Polnisch) einbezogen, um ihre Mehrsprachigkeitskompetenz zu stärken. Die Fachkräfte des Kinderhauses werden hierbei ebenfalls miteinbezogen, sodass auch dort die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder gefördert werden

Zu Beginn des Projekts wird die sprachliche Entwicklung der Kinder mithilfe des Verfahrens „HAVAS-5“ diagnostiziert, wodurch die sprachlichen Fähigkeiten in allen Sprachen der Kinder erfasst werden können, um eine gezielte Sprachförderung planen zu können.

Die Sprachförderung erfolgt zweimal pro Woche in kleinen Gruppen unter der Leitung von Saida Rustambekova (Studentin im Masterstudiengang DaF) und Freshta Asami (ehemalige Studentin im Masterstudiengang DaF). In diesen Einheiten werden die Kinder durch spielerische Aktivitäten wie Singen und Bilderbuchbetrachtung an die deutsche Sprache herangeführt, wobei ihre Herkunftssprachen ebenfalls berücksichtigt werden. Die Sprachförderkräfte werden hierbei durch eine ehrenamtliche Vorlesepatin unterstützt.

Das Ziel ist es, den Wortschatz und die Grammatik der Kinder zu erweitern und ihre Literacy-Kompetenz zu fördern, also die Einführung in die für die Schule wichtigen schriftsprachlichen Fähigkeiten.

Projektbeteiligte:
Dr. Marco Triulzi, Ludwig-Maximilians-Universität München
Dr. Stefanie Bredthauer, Universität zu Köln
Stefanie Helbert, Universiti Malaya

Mehrsprachigkeit prägt den Alltag vieler Menschen weltweit, sei es im familiären Umfeld, in sozialen Interaktionen oder beim Medienkonsum. Während bekannt ist, dass mehrsprachige Praktiken allgegenwärtig sind, ist noch weitgehend unbeleuchtet, inwiefern sich diese Praktiken im Hochschulkontext widerspiegeln. Der Umgang der Studierenden mit ihrer eigenen Mehrsprachigkeit und der Mehrsprachigkeit in der universitären Lehre, insbesondere im Sprachunterricht, ist noch wenig erforscht.

Das Projekt MultiVersity untersucht, wie Studierende weltweit mit Mehrsprachigkeit umgehen - sowohl in ihrem Alltag als auch im akademischen Kontext. Es wird untersucht, ob alltägliche Handlungen wie Musikhören oder Podcasten, Interaktionen mit Gleichaltrigen, der Konsum audiovisueller Medien, das Verfassen wissenschaftlicher Texte usw. international eher einsprachig oder eher mehrsprachig ausgeführt werden. Ebenso wichtig ist die Frage, welche Einstellungen sie zur Mehrsprachigkeit haben, sei es als persönliche Ressource oder als Teil ihres Sprachlernprozesses.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Mehrsprachigkeit im universitären Sprachunterricht. Wie erleben Studierende mehrsprachige Lehr- und Lernkontexte? Wie mehrsprachig oder einsprachig darf der Sprachunterricht sein? Und wie erleben sie es, wenn in einer Sprache unterrichtet wird, während andere Sprachen parallel verwendet werden?

Um möglichst viele Perspektiven einzufangen, wurde ein Fragebogen in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt - darunter Arabisch, Chinesisch, Kroatisch, Tschechisch, Niederländisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Ungarisch, Indonesisch, Italienisch, Malaiisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Tamil, Türkisch und Ukrainisch - und international verteilt.

Die Ergebnisse dieser Studie werden wertvolle Einblicke in die mehrsprachigen Praktiken und Einstellungen von Studierenden weltweit liefern. Dies kann dazu beitragen, die Lehrmethoden an Hochschulen weiterzuentwickeln und die Lehrpläne an die tatsächlichen sprachlichen Bedürfnisse und Potenziale der Studierenden anzupassen.

In der Sprachförderung wird spätestens seit dem multilingual turn zunehmend versucht, mehrsprachige Ansätze zu integrieren, die den fluiden und hybriden Gebrauch des gesamtsprachlichen Repertoires der Lernenden berücksichtigen. Dazu gehört auch das Konzept des Pedagogical Translanguaging, das darauf abzielt, die mehrsprachigen Kompetenzen der Lernenden systematisch zu nutzen und zu fördern. Ein Beispiel für die praktische Anwendung dieses Ansatzes ist in dem Podcast-Projekt Überall Konfetti - Il podcast italo-tedesco che non ti aspetti zu finden, bei dem sowohl die italienische als auch die deutsche Sprache verwendet werden, um rezeptive Sprachkompetenzen zu fördern und gleichzeitig gesellschaftsrelevante Inhalte zu vermitteln. Die Konzeption eines deutsch-italienischen Podcasts basierend auf Pedagogical Translanguaging bietet dazu neue Einsatzmöglichkeiten im Unterricht.

Unter dem Projektnamen "PluriPodS - Plurilinguismo in Podcasting für den Sprachunterricht" findet daher wissenschaftliche Begleitforschung zu dem mehrsprachigen Podcastprojekt statt. In einer explorativen Kleingruppenstudie wurden im Mai 2023 qualitative Interviews erhoben und inhaltsanalytisch ausgewertet. Weitere Erhebungen sind in Vorbereitung. Zudem wurden konkrete Didaktisierungsvorschläge mit einem besonderen Fokus auf Mediationskompetenzen im Fremdsprachenunterricht, die zwischen 2023 und 2024 an vier italienischen Universitäten erprobt wurden.

In Zusammenarbeit mit:
Dr. Ina Lammers, Universität Duisburg-Essen
Anna Nissen, Universität Mailand

Publikationen:
Triulzi, Marco, Nissen, Anna, Lammers, Ina (2024): Podcasts im mehrsprachigkeitsorientierten Fremdsprachenunterricht: Didaktische Erprobung des deutsch-italienischen Podcasts Überall Konfetti für den universitären DaF-Unterricht. In: GLF German as a foreign Language Journal 3/2024, S. 87-107.

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