Virginia Woolf: Mrs. Dalloway
"He was not afraid. At every moment Nature signified by some laughing hint like that gold spot which went round the wall — there, there, there — her determination to show, by brandishing her plumes, shaking her tresses, flinging her mantle this way and that, beautifully, always beautifully, and standing close up to breathe through her hollowed hands Shakespeare’s words, her meaning.
Rezia, sitting at the table twisting a hat in her hands, watched him; saw him smiling. He was happy then. But she could not bear to see him smiling. It was not marriage; it was not being one’s husband to look strange like that, always to be starting, laughing, sitting hour after hour silent, or clutching her and telling her to write. The table drawer was full of those writings; about war; about Shakespeare; about great discoveries; how there is no death. Lately he had become excited suddenly for no reason (and both Dr. Holmes and Sir William Bradshaw said excitement was the worst thing for him), and waved his hands and cried out that he knew the truth! He knew everything! That man, his friend who was killed, Evans, had come, he said. He was singing behind the screen. She wrote it down just as he spoke it. Some things were very beautiful; others sheer nonsense. And he was always stopping in the middle, changing his mind; wanting to add something; hearing something new; listening with his hand up."
Virginia Woolf: Mrs Dalloway [1925]. London: Penguin 1995, S. 154.
Mögliche Fragen und Antworten:
George Perec: La disparition
"[…] il y aurait, dans un pays lointain, un garçon, un bambin au nom d'Aignan. Il aurait cinq ans. Il vivrait dans un palais où tout irait à l'abandon. Un jour, sa nounou lui disait:
– Jadis, tu avais ici vingt-cinq cousins. Alors nous vivions dans la paix. Mais, un à un, ils ont tous disparu, l'on n'a jamais su pourquoi. Aujourd'hui, tu dois partir à ton tour, sinon nous allons tous à la mort.
Alors Aignan fuyait. Suivant la tradition du plus pur Bildungsroman, la narration s'ouvrait par un court fabliau moral: au sortir d'un layon, un Sphinx assaillait Aignan. […] Il saisit un luth, prit son inspiration, puis, s'accompagnant, chanta:
Y-a-t-il un animal
Qui ait un corps fait d'un rond pas tout à fait clos
Finissant par un trait plutôt droit?
– Moi! Moi! cria alors Aignan.
L'animal biscornu prit un air assombri.
– Tu crois?
–Mais oui, dit Aignan.
– Alors tu doit avoir raison, fit l'animal d'un ton chagrin.
Un long instant, aucun n'ajouta un mot. L'Aquilon soufflait dans l'azur tarlatan.
– J'avais toujours dit qu'un gamin m'allait un jour abasourdir, soupira, plaintif, l'animal. […]
– Fais donc un saut dans l'à-pic, vilain Sphinx.
– Oh, murmura l'animal, mais tu voudrais ma mort!
– That's right! hurla tout à coup Aignan sans trop savoir pourquoi il utilisait l'anglais."
Perec, Georges, La disparition, Paris: Gallimard, 1969, 43f
Übersetzung
"[…] in Afrika, so fängt das Opus an, wohnt n' Bubi, n' Bambino, fünfjährig, und das ist Aignan. Wohnt dort im Palast und hat, was man will. Dann sagt Aignans Mama zu ihm: „Vorm Jahr noch wart ihr fünfundzwanzig Cousins. Damals wars im Land und im Palast noch schön ruhig, stabil und windstill. Doch damit wars dann plötzlich aus: Cousin um Cousin kam fort, warum, davon sprach man nicht. Und nun mußt auch du fort, sonst kommt für uns all Mord und Totschlag.“ Darauf floh Aignan. Was nun folgt, hat was vom Bildungsroman, und fängt an mit Moral und Schickal und so: kaum nämlich trat Aignan ausm Urwald, sprang'n Sphinxmann ihn an. […] Das Monstrum griff zur Lyra, dacht nach und sang dann:
Da war mal so'n Ding
Mit Korpus fast als Ring nur nicht ganz zu
Und schloß mit Strich wo grad war ab?
„Ich! Ich! ruft Aignan laut.
Das zwohhornig Monstrum schaut traurig.
„Glaubst du?“
„Na klar“, sagt Aignan.
„Dann stimmst wohl“, macht das Monstrum unglücklich.
Lang wars still um Aignan und das Monstrum. 'N Habicht pfiff im Azur.
„Ich wußt schon lang und sagts auch ständig, daß so'n Bub mir mal Unglück bringt“, klagt darauf das Spinx-Monstrum und sinnt vor sich hin. […]
„Spring 'n Hang hinab, Sphinx, ins Loch“, gab Aignan das Kommando.
„Oh“, stöhnt das Monstrum, „du willst mich also tot?“
„That's right!“ brüllt Aignan plötzlich und fragt sich sofort darauf: warum nur sprach ich britisch?"
Perec, Georges, Anton Voyls Fortgang, übers. v. Eugen Helmlé, Frankfurt
am Main: Zweitauseneins, 1986, 45ff
Mögliche Fragen und Antworten
Sigmund Freud: Ein Brief an Martha Bernays
Uns liegt ein Brief vor, den Sigmund Freud am 8. Juli 1882 an seine Verlobte Martha Bernays geschrieben hat. Zuvor hatte Freud bereits die Umgangsformen kritisiert, die seine Verlobte in der Freundschaft zu anderen gepflegt hatte. Anschließend heißt es:
„Sieh es einmal anders, teures Mädchen. Die zärtlichen Formen mögen früher bedeutungslos gewesen sein, sie sind es jetzt nicht mehr, seitdem sie für uns das einzige Mittel sind, uns unsere Liebe auszudrücken. Alles, was Du mir Herzliches zu tun oder zu sagen gestattest, ist ja symbolisch; die Schmeichelnamen, die mir sonst zum Ekel wären, bedeuten uns eine unbegrenzte Hingebung und Entschlossenheit, einander alles zu opfern; der Kuß, den Du mir schenkst, sagt mir, dass Dein zarter Leib mir kein Geheimnis verbergen möchte; die armseligen Mittel, mit denen Menschen einander ihre freundliche Gesinnung bezeugen, sind auch die unseren, aber uns bedeuten sie mehr, die Kupfermünze hat Goldwert in unserem Verkehr. Weil dem so ist, wird auch die zärtliche Form aus dem Verkehre Liebender nie verschwinden, und wenn die Geliebte Stiefel und Sporen tragen, im Parlamente sitzen und auf dem Katheter vortragen sollte, nicht die völlige Gleichstellung beider Geschlechter wird an dieser Sitte etwas ändern. In der Freundschaft, wo dieser unermeßliche Hintergrund fehlt, hat der Verkehr seit jeher sich der Mode des Zeitalters angepaßt. Fritz schreibt, wie Werthers Zeitgenossen ‚mein Martchen’ und spricht von ‚unendlicher Liebe’; es gab steifere Zeiten, wo Madame und Monsieur und votre très humble serviteur genau die nämliche Innigkeit eines Verhältnisses ausdrücken konnten. Solche Überschwänglichkeit des Ausdrucks und der Gebärde, wie sie Fritz beliebt, mißfällt mir nun aus zwei Gründen. Zunächst an und für sich, weil es unserer Zeit mehr angemessen ist, mit den einfachsten Mitteln und dem geringsten Aufwand von Gefühlsregungen hauszuhalten, und dann, weil ich glaube, daß es auch Dir peinlich sein muß, wenn Du Dir bei denselben Worten und denselben Gebärden nicht dasselbe denken darfst. Es ist verwirrend, und der Mensch soll es nicht tun, dasselbe Wort, das ihm als Losung und als Heilwort dient, als Phrase zu gebrauchen, dieselbe Handlung einmal als eine gleichgültige, einmal als eine zauberkräftige zu verrichten. Etwas von dem Unwert des einen Mals teilt sich leicht den anderen mit und umgekehrt.“
Bernays, M. & Freud, S. 2011, Brautbriefe. Sei mein, wie ich mir’s denke, Bd. 1, hrsg. v. G. Fichtner, I. Grubbrich-Simitis, & A. Hirschmüller, Fischer, Frankfurt a.M., S. 173f.
Ein Gedicht Góngoras, zwei mögliche Übersetzungen und zwei Intertexte.
In dieser Beispielaufgabe finden Sie zunächst das unten stehende Gedicht Góngoras. Die Fragen weiter unten beziehen sich sowohl auf das Gedicht, als auch auf weitere Materialien, die Ihnen zum Vergleich mit angegeben sind. Dabei handelt es sich um geeignete Vergleichstexte (sog. Intertexte) und Übersetzungen, auf die sich die Fragen beziehen.
"Mientras por competir con tu cabello
oro bruñido al sol relumbra en vano;
mientras con menosprecio en medio el llano
mira tu blanca frente al lilio bello;
mientras a cada labio, por cogello,
siguen más ojos que al clavel temprano,
y mientras triunfa con desdén lozano
del luciente cristal tu gentil cuello;
goza cuello, cabello, labio y frente,
antes que lo que fue en tu edad dorada
oro, lilio, clavel, cristal luciente,
No sólo en plata o víola troncada
se vuelva, más tú y ello juntamente
en tierra, en humo, en polvo, en sombra, en nada."
Góngora y Argote, Luis de: Poemas de autoría segura, poemas de autenticidad probable, hg. von Antonio Carreira, Madrid: Turner, 20082.
Mögliche Fragen und Antworten