BA Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft

Diagramm Studienverlauf BA
© AVL

In allen Studiengängen der AVL müssen die meisten nicht-bestandene Prüfungen im darauffolgenden Semester wiederholt und bestanden werden, da sonst eine Exmatrikulation droht.

Der Bachelor (BA)-Studiengang AVL ist auf sechs Semester angelegt, in deren Verlauf 180 ECTS-Punkte zu erwerben sind. Er umfasst das Hauptfach Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, für das etwa 2/3 der Arbeitszeit (bzw. 120 ECTS-Punkte) zu rechnen ist, sowie ein Nebenfach (1/3 der Arbeitszeit bzw. 60 ECTS-Punkte), das ebenfalls bereits bei der Aufnahme des Studiums gewählt werden muss. Der Studiengang beginnt jeweils zum Wintersemester. Alle, die ihre Allgemeine Hochschulreife in Deutschland erworben haben, können sich ohne Zugangsbeschränkungen direkt über die Studentenkanzlei der LMU für den Studiengang immatrikulieren. Studieninteressierte aus dem Ausland müssen sich zusätzlich direkt beim Referat Internationale Angelegenheiten der LMU bewerben und dabei gegebenenfalls auch Deutschkenntnisse auf hohem Niveau nachweisen, da die Lehre nahezu ausschließlich auf Deutsch stattfindet.

Im Hauptfach AVL sind zwölf Pflicht- und ein Wahlpflichtmodule zu absolvieren, in denen Sie ECTS-Punkte sammeln. Dafür ist die regelmäßige, aktive und vorbereitete Teilnahme an verschiedenen, weitgehend aufeinander aufbauenden Lehrveranstaltungen notwendig, zu denen Sie sich im Vorfeld über die Plattform LSF anmelden müssen. Alle Lehrveranstaltungen sind einem oder mehreren Modul(en) zugeordnet und werden von einer Prüfung (Hausarbeit, Essay, Klausur oder mündliche Leistung) abgeschlossen, zu der Sie sich während der Vorlesungszeit zu bestimmten Terminen gesondert anmelden müssen. Lehrveranstaltungen nehmen im Regelfall zwei Semesterwochenstunden (SWS) in Anspruch; Ausnahmen werden im Folgenden ausdrücklich ausgewiesen. Die obenstehende Übersicht zum Studienverlauf wird unter den folgenden Gliederungsabschnitten erläutert und mit einigen Beispielen von Lehrveranstaltungen illustriert. Kleinere Abweichungen von dem idealtypischen Verlauf sind möglich, sollten aber besonders im 1. Semester vermieden werden. Bitte besuchen Sie im Laufe Ihres Studiums ausreichend viele Veranstaltungen von Lehrenden, die für die Betreuung Ihrer Abschlussarbeit berechtigt sind, um dafür dann ausreichend Möglichkeiten und Kontakte zu haben (vgl. dazu unten, Abschluss/BA-Arbeit).

Wichtiger Hinweis zur Zeitaufteilung: Als Arbeitsaufwand ('workload') für einen ECTS-Punkt werden allgemein 25 Stunden (à 60 Minuten) angesetzt. Davon nimmt die Dauer der Lehrveranstaltungen selbst nur einen bemerkenswert kleinen Teil in Anspruch (in einem zweistündigen Seminar mit anschließender Hausarbeit etwa weniger als 1/6); der sehr viel größere Teil der Arbeitszeit wird für die Vorbereitung der Lehrveranstaltungen – als Faustregel: das Doppelte bis Dreifache, etwas weniger nur bei Vorlesungen, bei Lektürekursen sogar eher mehr – sowie (in vier Fällen) für die Abfassung von Seminararbeiten zu diesen Kursen benötigt. Wundern Sie sich daher bitte nicht über die im Vergleich zur Schule sehr viel kleinere Menge von Lehrveranstaltungen und die langen vorlesungsfreien Zeiten, die ebenfalls für Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen gedacht sind.

Für weitere Informationen oder bei Fragen, wenden Sie sich bitte and die Fachstudienberatung.

Unmittelbar vor Beginn Ihres 1. Semsters werden Sie, sobald Sie sich für ein Studium der AVL immatrikuliert haben, zu einer Orientierungsveranstaltung eingeladen, auf der Sie wichtige Informationen zum Studium erhalten und die Sie unbedingt besuchen sollten (den Termin finden Sie hier). Zugleich müssen Sie sich schon für die im Folgenden genannten Lehrveranstaltungen auf LSF anmelden.

Im 1. Semester erhalten Sie in Form eines vierstündigen Einführungskurses mit begleitendem Tutorium (in der obenstehenden Graphik als P 1 zusammengefasst) sowie einer Vorlesung (P 2.1) eine Einführung in die grundlegenden Fragestellungen und Methoden der AVL. All diese Veranstaltungen (im Umfang von 8 SWS) sollten unbedingt bereits im 1. Semester besucht werden, der zweite Teil der einführenden Vorlesung (P 2.2) im 2. Semester. Während die Einführungskurse und die Tutorien keine thematische Akzentuierung im Titel tragen, setzen die Vorlesungen Schwerpunkte wie: "Mimesis – Literaturgeschichte nach Erich Auerbach" oder "Literaturwissenschaftliche Terminologie in historischer Perspektive".

Besuchen Sie im 1. Semester außerdem möglichst das Modul Informationskompetenz (P 5), da Sie dort die Recherche von Forschungsliteratur lernen und einüben, was Sie schon zu Beginn Ihres Studiums können müssen.

Da dies alles zusammen sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, empfehlen wir, im Nebenfach anfangs nur die Lehrveranstaltungen zu besuchen, die dort für das 1. Semester verpflichtend vorgeschrieben werden.

Der weitere Verlauf des Studiums vom 2. bis 5. Semester lässt sich (abgesehen von der in diese Phase hineinreichenden zweiten Einführungsvorlesung P 2/II) nach Lehrveranstaltungstypen folgendermaßen zusammenfassen:

Den Schwerpunkt des Arbeitsaufwandes bilden insgesamt fünf Seminare. Diejenigen Seminare, die idealtypisch im 2. bis 4. Semester besucht werden, sind nach den beiden Teilbereichen A (für Allgemeine) und V (für Vergleichende, oder besser: Vielsprachige [Was ist AVL]) Literaturwissenschaft heuristisch aufgeteilt. Innerhalb dieser beiden Teilbereiche werden jeweils zwei Stufen angesetzt. So erklärt sich die viergliedrige Terminologie mit A1, A2, V1 und V2, die für die obenstehenden Module P 4 sowie WP 1/2 verwendet wird. In dem Modul WP ('Wahlpflicht') 1/2 sind die Seminare A2 und V2 zusammengefasst, wobei Sie sich entscheiden können, für welches von beiden Sie eine Hausarbeit verfassen und in welchem anderen Sie Ihre Prüfung in Form eines Referats bzw. Essays ablegen. Bitte achten Sie bei der Anmeldung zur Prüfung auf lsf darauf, sich in die korrekte Kategorie einzutragen. A-Seminare behandeln beispielsweise: "Gendertheorie in der Literaturwissenschaft" oder "Die marxistischen Wurzeln der Cultural Studies", V-Seminare etwa: "Novellistische Tradition und moderne Kurzprosa" oder "Außerirdische. Eine Faszinationsgeschichte". Das fünfte Seminar, das im Rahmen des Moduls P 10 (idealtypisch im 5. Semester) besucht werden muss, ist bewusst keinem der beiden Stränge zugeordnet; es richtet sich an fortgeschrittene Studierende des BA und wird meist auch für Studierende des Masterstudiengangs AVL geöffnet. Vier dieser fünf Seminare werden mit einer Hausarbeit abgeschlossen, die im Regelfall in der vorlesungsfreien Zeit direkt im Anschluss an das entsprechende Seminar verfasst werden muss. Allgemeine Hinweise zum Schreiben und zur formalen Gestalt dieser Arbeiten finden Sie hier.

Weitere Vorlesungen (P 10.1 und 3) vertiefen Kenntnisse in spezifischen Bereichen des Fachs; ihre Themen sind von den Forschungsinteressen der Vortragenden geprägt (z.B: "Pathos: Poetik, Rhetorik, Ästhetik" oder "Erinnerung, Politik und Komplizenschaft: Totalitarismen in den Gegenwartsliteraturen Mittel- & Osteuropas").

Für intensive Auseinandersetzungen mit jeweils einem Text sind die einstündigen Lektürekurse eingerichtet (P 3), von denen insg. drei – zwei zu literarischen, einer zu theoretischen Texten – zu belegen sind. Dies kann irgendwann zwischen dem 2. und 5. Semester nach und nach geschehen. Viele, wenngleich bewusst nicht alle dieser Kurse behandeln die in den Lektüreempfehlungen des Instituts aufgelisteten Texte.

Aus vielfältigen Veranstaltungstypen setzen sich die anderen Bereiche zusammen. In den bewusst sehr offen betitelten Modulen Geisteswissenschaftliche Schwerpunkte (P 8, 9 und 11) haben Sie die freie Wahl aus einem großen Pool von sehr verschiedenen Veranstaltungen: von Sprachkursen bis hin zu Vorlesungen, etwa aus der Linguistik oder der Philosophie. Wir empfehlen nachdrücklich, aus diesem Bereich vor allem auch die Angebote zum Spracherwerb zu nutzen, besonders dann, wenn Sie noch nicht über die Lektürefähigkeit in mindestens drei Sprachen verfügen und als Nebenfach nicht SLK gewählt haben (wo ebenfalls die Möglichkeit zum Besuch von Sprachkursen gegeben ist, vgl. hier den Unterpunkt "Nebenfach"). Das Modul IT-Kompetenz (P 7) schließlich fördert Ihren Umgang mit digitalen Verfahren der Textanalyse und Ergebnispräsentation.

Wenn Sie beabsichtigen, Ihre BA-Arbeit im 6. Semester zu schreiben, müssen Sie diesen Prozess bereits zu Beginn des 5. einleiten (vgl. den folgenden Unterpunkt).

Das letzte Semester Ihres Studiums – idealiter also das 6., aber ein Abschluss ist in Sommer- und Wintersemestern möglich – sollte nahezu auschließlich Ihrer Abschlussarbeit sowie deren Disputation gewidmet sein (beides in P 13); das Modul P 12 begleitet die Schreibphase. Daneben kann noch eine letzte Vorlesung besucht werden (P 10.3) – alle Hausarbeiten zu früheren Seminaren sollten aber bei der Anmeldung zur BA-Arbeit fertiggestellt sein.

Die Vorbereitung des Abschlusses beginnt mit der Wahl eines Themas für die Abschlussarbeit (P 13.1) im Austausch mit einer Betreuerungsperson, die bereits zur Mitte des vorausgehenden (idealtypisch also des 5.) Semesters eingeleitet werden muss (also bis Januar bei geplantem Abschluss im kommenden Sommer-, bis Juni bei geplantem Abschluss im kommenden Wintersemester). Beachten Sie bitte, dass die Hochschullehrenden nur während der Vorlesungszeiten regelmäßige Sprechstunden anbieten. Zur Betreuung und Begutachtung von Abschlussarbeiten sind alle Hochschullehrer/-innen des Instituts einschließlich der kooptierten, der außerplanmäßige Professor, die Privatdozenten/-innen sowie die promovierten bzw. habilitierten Mitglieder des Mittelbaus am Institut berechtigt. Informationen über diese Personen erhalten Sie auf den Personenseiten. Lehrbeauftragte sind nicht zur Betreuung von Abschlussarbeiten berechtigt. Falls Sie bei der Suche auf Schwierigkeiten treffen sollten, so wenden Sie sich bitte an die planmäßigen Professoren/-innen. Weitere Fragen werden bei einer Informationsveranstaltung zu Abschlussprüfungen beantwortet, die Sie ebenfalls bereits in dem Semester besuchen sollten, das dem Abschluss vorausgeht (also ungefähr im November bei geplantem Abschluss im folgenden Sommersemester bzw. ungefähr im Mai bei geplantem Abschluss im folgenden Wintersemester).

Die Anmeldung der Arbeit erfolgt, nach der definitiven Absprache des Themas, durch die/den Betreuer/-in, zu Beginn des letzten Studiensemesters (d.h. nicht erst zu Beginn der Vorlesungszeit, sondern schon zu Beginn des Aprils für das Sommer-, zu Beginn des Oktobers für das Wintersemester); der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Bitte bringen Sie zur definitiven Absprache der Anmeldung das ausgefüllte (aber in der Themazeile noch leergelassene) Anmeldeformular für das Prüfungsamt sowie dasjenige für die interne Anmeldung (PDF, 19 KB) mit.

Von diesem Zeitpunkt an haben Sie zehn Wochen Zeit zur Verfertigung Ihrer 30-40 Seiten umfassenden BA-Arbeit. Allgemeine Hinweise zum Schreiben und zur formalen Gestalt der Arbeit finden Sie hier. Die Arbeit muss in zwei gebundenen Exemplaren beim Prüfungsamt abgegeben werden. Wird die Arbeit mit 'ausreichend' oder besser bewertet, so ist die Arbeit angenommen. Für eine angenommene BA-Arbeit werden 12 ECTS-Punkte vergeben. Bei Nichtbestehen kann die BA-Arbeit einmal zum nächstmöglichen Termin (mit einem neu auszuhandelnden Thema) wiederholt werden.

Die Schreibphase wird von Veranstaltungen (des P 12) begleitet, in deren Rahmen Sie Ihre Arbeit vorstellen und mit den anderen Studierenden im Abschlussmodul diskutieren. Bereits unmittelbar zu Beginn der Vorlesungszeit, also im Regelfall bereits kurz nach der Anmeldung der Arbeit, setzt ein Tutorium ein, welches Sie auf das wenige Wochen später stattfindende Oberseminar vorbereitet, an dem neben Ihrem/-r Betreuer/-in weitere Lehrende teilnehmen. Das Oberseminar findet als Blockveranstaltung meist im Mai (bei Abschluss im Sommersemester) bzw. November (bei Abschluss im Wintersemester) statt; der genaue Termin wird einige Monate zuvor bekanntgegeben. Verabreden Sie vor der Festsetzung des Termins keine anderen verbindlichen Termine für diesen Zeitraum und planen Sie Vorbereitungszeit für die Bereitstellung eigener Materialien sowie für die Lektüre der Materialien der anderen Studierenden ein. Zu beiden Veranstaltungen werden Sie automatisch eingeladen, sobald Sie sich zur BA-Arbeit angemeldet haben; im Vorfeld erhalten Sie ausführliche Anweisungen zur Vorbereitung und zum Ablauf des Kolloquiums.

Einige Wochen nach Abgabe der Arbeit findet, soweit diese angenommen wurde, die 30-minütige Disputation Ihrer Arbeit (P 13.2) statt, bei der Sie Ihre Arbeit im Gespräch mit Ihrem/r Betreuer/-in und in Anwesenheit einer beisitzenden Person noch einmal kurz vorstellen, um sie dann ausgehend von Fragen zu diskutieren bzw. gegen mögliche Einwände zu verteidigen. Die Absprache des Termins und des genauen Ablaufs erfolgt mit Ihrer/m Betreuer/-in. Eine nicht bestandene Disputation kann einmal zu einem gesondert verabredeten Termin wiederholt werden.

Das Fach AVL selbst ist leider nicht als Nebenfach wählbar. Folgende Nebenfächer können Sie im Rahmen eines Studiums der AVL als Hauptfach wählen:

Die Reihenfolge dieser Auflistung ist zugleich als Empfehlung zu verstehen; die beiden zuerst genannten Nebenfächer (SLK sowie Philosophie) eignen sich besonders gut zur Ergänzung und Vertiefung der in unserem Fach zu erwerbenden Kenntnisse und Fähigkeiten. SLK bietet ein sehr großes Spektrum von Lehrveranstaltungen, darunter auch solche zur Vertiefung von Sprachkenntnissen.

Bitte erkundigen Sie sich nach den Zulassungsvoraussetzungen für das Nebenfach. In einigen Nebenfächern gibt es eine örtliche Zulassungsbeschränkung oder ein Eignungsfeststellungsverfahren, für das Sie sich rechtzeitig bewerben müssen.